Das Theater Fletch Bizzel ist das älteste Freie Theater Dortmunds. Bereits 1979 gründete sich die Theatergruppe , die 1985 eine erste Bühne und ihren langjährigen Leiter Horst-Hanke-Lindemann fand. Kurz danach kamen Galerie und Kulturwerkstatt hinzu. Seitdem gilt das Fletch Bizzel als Forum und Spielort für die freie Szene in Dortmund und weit darüber hinaus.
Es steht für Sprech-, Musik- und Figurentheater, Kabarett & Comedy, Lesungen, Ausstellungen und Kulturelle Bildung durch Workshops in den Bereichen Theater, Tanz, Gesang und Persönlichkeitsentwicklung.
Es war beteiligt an der Entwicklung einschlägiger Veranstaltungsreihen und Festivals, wie dem „Karneval der anderen Art: Geierabend“ (seit 1992), „LesArt“ der Dortmunder Literaturszene, „Sommerkabarett“ (seit 1986), „RuhrHOCHdeutsch“, „Theaterzwang“, Festival freier Theater NRW (seit 1985) sowie Ausstellungen bildender Kunst aus dem In- und Ausland.
Seit der Spielzeit 21/22 hat die Regisseurin und Theaterpädagogin Rada Radojcic die künstlerische Leitung übernommen.
Sie führt das Haus traditionsbewusst – nur bunter – weiter und erweitert es um die Sparte KIDZ IM BIZZ mit partizipatorischen und spartenübergreifenden Projekten für Kinder und Jugendliche.
Mit ihrem eigenen Ensemble, den „KULTURBRIGADEN“, inszeniert sie seit vielen Jahren erfolgreich Stücke MIT und/oder FÜR Kinder und Jugendliche in einem professionellen, experimentell-modern-schrillen Stil.
Für die innovative Idee des „Teatro Transportable“ in Zeiten der Pandemie erhielt Radojcic 2020 den „Förderkorb“ des Dortmunder Kulturbüros. Mit dem Preisgeld konnte zusammen mit dem Fletch Bizzel und den Kulturbrigaden ein Vintage-Wohnwagen zu einer mobilen Bühne umgebaut werden, die zu Kindergärten, Schulen oder Outdoor-Veranstaltungen jeder Art fahren kann. Zusätzlich zum Repertoire: ein pädagogisches Workshop-Programm.
Mit dem neuen musikalischen Leiter und Multi-Instrumentalist Dixon Ra entstand auch eine neue Reihe: die„DIXONs session night“. Hier werden monatlich Künstlerinnen und Künstler aus Stadt und Umgebung, die sich jenseits des Main-Streams bewegen, zu einer gemeinsamen, interkulturellen musikalischen Session eingeladen.
Bereits im Frühjahr 2020 nutzte das Fletch Bizzel die Gelegenheit, aus der Schockstarre des Lockdowns heraus, sich für nachhaltige Neuerungen in einem seit mehr als dreißig Jahren existierenden Haus zu entscheiden.
Zeit für den langjährigen Leiter des Hauses, Horst Hanke-Lindemann, seinen Ruhestand vorzubereiten und ordentlich aufzuräumen. Die neue künstlerische Leitung sollte sich hier wohlfühlen und nach der allgemeinen kulturellen Zwangspause mit unbeschwertem Herzen mit dem Arbeiten beginnen können.
Horst Hanke-Lindemann, ehem. Theaterleiter:
„Wenn uns die Corona-Pandemie für etwas sensibilisiert hat, dann für die Erforschung von Aerosolen. Neben Abstand halten, Masken tragen und regelmäßigem Lüften war es für uns enorm wichtig, Luftreiniger anzuschaffen. Für die eigene Sicherheit – aber vor allem für die unserer Gäste.“
Wie die Partikel- und Virenkonzentration in den Räumen reduziert werden kann, damit beschäftigte sich im Fletch Bizzel die technische Leitung Marco Scholz. Er kennt den Luftdurchsatz der Geräte und die Effizienz der Filter, begleitete den Prozess von der Anschaffung über die Prüfung hin zur Zertifizierung.
Gemeinsam mit der DTHG wurde festgestellt, dass z.B. der Theatersaal, der normalerweise 118 Gästen Platz bietet, nun mehr eine Beschränkung auf 72 Personen erfährt, um maximale Sicherheit gewähren zu können.
Trotz ihrer Größe fügen sich die Geräte in das Gesamtbild der einzelnen Räume ein und geben auch keine störenden Geräusche von sich.